Fahrrad Duden und Begriffserklärung von Bike Reiter in Erftstadt

Bike Lexikon

A
Abzieher
Spezialwerkzeug zum Auspressen und Abziehen

Achse

Element, das zur Lagerung drehbarer Bauteile wie Laufräder dient. Hohlachse: Einfacher Einbau, oft als Schnellspann-System. Steckachse (Vollachse): verfügt über eine höhere Stabilität und Steifigkeit.

Aheadset

Steuersatz für schaftlose Vorbauten und gewindelose Gabelschäfte. Das Pendant zur oberen Gewindeschale wird von einer geschlitzten Kegelhülse geklemmt. Vorteile: Kosteneinsparung bei der Fertigung, einfache und schnelle Montage, Gewichtreduzierung und höhere Steifigkeit.

Akku, auch Akkumulator

wiederverwendbare, aufladbare Stromspeichereinheit (Batterie)

Anlötsockel

An Rahmen oder Bauteilen angelötete Gewindeöse zur Befestigung für Flaschenhalter, Anschlag/Führung bei Brems- und Schaltzügen etc./ Bremssockel zur Aufnahme von Cantilever/V-Brakes/hydraulischer Felgenbremse

Ausfallende oder Schaltauge

U-förmig geschmiedete Enden des Rahmenhinterbaus und der Gabel, in denen die Laufradachsen liegen und fixiert sind. Damit eine Beschädigung des Ausfallendes nicht zur Verschrottung des ganzen Rahmens führt, sind bei höherwertigen Rahmen austauschbare Ausfallenden angebracht.
B
Bar Ends oder Lenkerhörnchen
werden auf/in die Enden von Lenkern geklemmt. Sie ergeben eine zusätzliche, ergonomisch günstige Griffposition, vor allem bergauf und im Wiegetritt.

Bowdenzug

Linear verlaufende Stahldrähte in einer Außenhülle zur Betätigung mechanischer Bauteile wie Bremsen oder Schaltung, auch innenbeschichtet z. B. Teflon, Gore-Tex angeboten.

Brakebooster

An den Bremssockeln von V-Brakes/Cantilever an Gabel und Hinterbau angebracht, um die beim Bremsen entstehenden Biegekräfte zu unterbinden. Sorgt für bessere Kraftübertragung.

BSA-Lager

BSA = British Small Arms = Tretlagerung, mit Gewindeschalen als BSA-Gewinde mit der Abmessung 1,37 Zoll x 24 Gewindegänge pro Zoll. Die rechte Lagerschale besitzt zum Schutz gegen Selbstlösen ein Linksgewinde. Die Tretlagergehäusebreite beträgt 68 mm bzw. 73 mm. Das BSA-Lager ist der am MTB meistverwendete Lagerungstyp.

Butyl

Gummiartiger Kunststoff, der für Fahrradschläuche verwendet wird. Im Gegensatz zum Latexschlauch aus Kautschuk ist Butyl nahezu luftundurchlässig, jedoch mit schlechteren Rolleigenschaften. Butylschläuche können dünner und gewichtssparender ausgeführt werden.
C
Cantilever
Vorgänger der V-Brake. Zwei Hebelarme pressen die Bremsklötze an die Felgenflanke.

Centerlock

Standardversion zur Befestigung von Bremsscheiben. Spezialwerkzeug notwendig.

Chainrider

Spann- und Führungsrolle zur Montage an der Kettenstrebe, um ein Abspringen der Kette von den vorderen Kettenblättern zu vermeiden.

Chainsuck

Bezeichnet das Abspringen und Verklemmen der Kette an den vorderen Kettenblättern zwischen Rahmen und kleinstem Kettenblatt.

Click-Pedal + Cleats

System-Pedal, zum System gehören entsprechende Schuhadapter (Cleats), die am Schuh befestigt werden

CNC-Bauteile

CNC=computerized numerical control. Dieses Herstellungsverfahren von Dreh- und Fräsbauteilen durch computergesteuerte Werkzeugmaschinen ermöglicht unter Zeiteinsparung einen Zugewinn an Genauigkeit und geringere Fertigungskosten. Durch das Drehen und Fräsen werden die Gefügezeilen des Materials teilweise durchtrennt, was eine geringere Belastbarkeit der Bauteile zur Folge hat.

Composite Wheel

Laufrad als Einheit aus Felge, Nabe und 3 – 5 Massivspeichen in Faserverbund-Bauweise gefertigt mit tropfenförmigem Querschnitt. Nachteile: teuer, höheres Gewicht und eine geringere Festigkeit im Bereich zwischen den Speichen.

Cro-Moly

auch CrMo = Abkürzung für die Stahllegierung Chrom-Molybdän. Aufgrund seiner elastisch dämpfenden Eigenschaften für Hardtail-Rahmen sehr gut geeignet. Durch konfizieren (butted), ovalisieren und oversize Konstruktion der Rahmenrohre lassen sich auch mit diesem Material stabile und leichte Rahmen verwirklichen.
D
Downhill Bikes
Bikekonstruktion mit sehr massivem Rahmen, großen Federwegen, Ein-Blatt-Tretkurbeln, extrem stabilen und breiten Laufrädern sowie einer hecklastigen Rahmengeometrie.

Drehgriffschalter

Schaltungshebel im Lenkergriff integriert mit dem Drehpunkt um den Lenker. Vorteil: beim Schalten bleibt die Griffposition am Lenker erhalten. Nachteil: anfällige, mit zunehmendem Alter schwergängige Mechanik.

Drehmoment

Anzugsmoment (Kraftaufkommen) von Schraubverbindungen in NM (Newtonmeter).
E
Einspeichen
Nabe und Felge werden durch Speichen verbunden. Es gibt zwei Methoden: Radial- und Tangentialspeichung.

Eloxieren oder Anodisieren

Galvanisches Verfahren, mit dem per Elektrolyse auf Aluminiumoberflächen eine harte Schutzschicht aus Aluminiumoxid (Eloxal) erzeugt wird. Eloxieren wird als Korrosionsschutz der meisten Aluminiumbauteile eingesetzt. Durch Eintauchen in verschiedene Beizen vor dem Verdichten kann die Eloxalschicht eingefärbt werden.

Epoxid-Harz

Zweikomponentiger Kunstharz mit hoher Klebeeigenschaft und mechanischer Festigkeit. Epoxidharze werden u. a. als Zweikomponentenkleber in Carbon-Anwendungen eingesetzt.
F
Fading
Nachlassen der Bremswirkung infolge Erwärmung von Bremsflächen und Bremsbelägen.

Faltenbalg

Wellenförmig ausgebildeter Schlauch aus Gummi oder gummiartigem Kunststoff, der am Bike u. a. als Schmutzschutz der Tauchrohre (Shock Boots) bei Federgabeln eingesetzt wird.

Faltreifen

Gewichtsreduzierter, faltbarer Reifen, bei dem der Draht durch ein Bündel aus Nylon- oder Kevlarfasern ersetzt wird.

Fitting

Vermesslehre: um das Fahrrad optimal auf den Fahrer einzustellen. Folgende Körpermaße des Fahrers sind ausschlaggebend: Körpergröße, Fußlänge rechts/links, Schrittlänge, Oberkörperlänge, Schulterbreite und Armlänge rechts/links.

Freilaufkörper

Teil der Kassettennabe, das den Freilauf enthält und das Ritzelpaket aufnimmt. Im Gegensatz dazu die Schraubkranznabe, bei der der Freilaufkörper Teil des Schraubkranzes ist.

Full Suspension

auch Fully – Fahrrad mit Vorder- und Hinterradfederung
G
Gabelschaftrohr
Im Steuerrohr durch den Steuersatz gehaltenes, drehbar gelagertes Rohr der Gabel, das im oberen Teil auch noch die Klemmung des Vorbaus aufnimmt.

Gerade Speichen

im Gegensatz zu herkömmlichen Speichen ist hier der Bereich des Speichenkopfes nicht gekröpft. Spezielle Naben sind erforderlich. Vorteil: stabilere Speichenverbindung, zum Wechseln der Speichen müssen Disc-Brakes bzw. Ritzelkassetten nicht entfernt werden.

GreaseGuard

Schmiersystem, bei dem von außen über Schmiernippel oder entsprechende Öffnungen ohne Demontage der Lagerung frisches Lagerfett eingebracht werden kann. Dabei wird das verbrauchte und verschmutzte Fett aus der Lagerung gedrückt.

Gusset

Verstärkungsbleche an den stark belasteten Stellen der Rahmenrohre des Rahmens
H
Halogen
Edelgas, das vor allem im Beleuchtungsbau Anwendung findet.

Hardtail

Fahrrad ohne Hinterradfederung, meist jedoch mit Federgabel ausgestattet.

HG = Hyperglide

Spezielle Schaltungstechnik von Shimano, bei der Ritzel, Kettenblätter und Kette aufeinander abgestimmt sind, um einen besseren Schaltkomfort bei Kettenschaltungen zu erreichen. HG ist nicht mit IG-Kassetten kompatibel.

Hinterbau

Hinteres Rahmendreieck, das Sattelstreben und Kettenstreben mit dem Sattelrohr bilden.

Hohlkammer-Felge

Bezeichnung für Felgen aus Aluminium, die einen rohrartigen Hohlraum besitzen. Mit zunehmendem Volumen der Hohlkammer steigt der Torsionsmoment der Felge.

Hollowtech II

Tretlager, bei dem Tretlagerwelle und Kurbeln hohl sind (engl. hollow). Rechter Kurbelarm und Welle bilden eine Einheit.

Hydraulik

Kraftübertragungssystem über ölgefüllte Rohrleitungen. Ausgehend von einem Geberkolben wird Öl in die Leitung gepresst, welches dann am anderen Ende den Nehmerkolben bewegt.
I
IG = Interactive Glide
Spezielle Schaltungstechnik von Shimano. Schaltvorgänge in kleinen Ritzeln werden vereinfacht.

Industrielager

Kugellager, bei denen die Kugeln fest zwischen einem inneren und einem äußeren Ring laufen. Zwischen den Ringen sitzen Dichtungsringe.
J
Justierung
Einstellarbeiten bei Bremsen und Schaltung

Jagwire

Hersteller von Fahrradbremsen, für eine spezielle Art von Bowdenzügen
K
Kasten-Felge
Bezeichnung für Hohlkammer-Felgen mit leicht gerundetem Rechteck-Profil

Kettenstrebe

Das untere Rohr im hinteren Rahmendreieck, welches vom Tretlager zum hinteren Ausfallende führt. Je länger die Strebe, desto besser ist die Traktion, je kürzer, desto wendiger.

Keramik-Beschichtung

Beschichtung von Metalloberflächen, wobei mit einem Plasma-Spritzverfahren eine harte, abriebfeste Schicht Keramik aufgetragen wird. Findet vor allem bei hochwertigen Felgen auf den Bremsflanken Anwendung. Vorteile: Verkürzung der Nassbremswege und wesentlich längere Haltbarkeit der Felgen. Nachteile: Höhere Anschaffungskosten. Zur optimalen Funktion werden spezielle Bremsgummis benötigt.

Konterung

Durch Gegendrehen einer zweiten Mutter gesicherte Gewindeeinstellung. Am Fahrrad besonders bei den Konuskugellagern angewandt, um das Lagerspiel einzustellen und zu sichern.

Konus

Kegelförmiger Lagerkörper bei einem einstellbaren Lager. Dabei läuft ein Kugellagerring auf einer gewölbten inneren Kugellaufbahn im Konus-Kugellager.

Kurbelgarnitur

Kurbelarme incl. der an der rechten Kurbel am Kurbelstern montierten Kettenblätter.
L
Latex
aus Kautschuk hergestellter Naturgummi. (Fahrradschlauch)

Lenkervorbau

Vollbezeichnung für Vorbau. Verbindet das Gabelschaftrohr mit dem Lenker.

Lenkwinkel oder Steuerwinkel

Winkel des Steuerrohrs zur Fahrbahn. Je steiler die Gabel (flacher Winkel), desto agiler ist die Lenkung. Je flacher der Lenkwinkel, je ruhiger die Lenkung. Am MTB sind ca. 67 Grad oder flacher optimal, bei Racebikes sollte der Winkel bei 71 Grad liegen.

Lochkreis-Durchmesser

Kreisdurchmesser, in dem die Speichenlöcher im Nabenflansch um die Nabenmitte herum angebracht sind. Kreisdurchmesser der Befestigungsbohrungen für die Kettenblätter im Kurbelstern.

Löten

Verbinden von Bauteilen aus gleichen oder unterschiedlichen Metallen durch Einschmelzen oder Einlegieren eines Lotes unterhalb der Schmelztemperatur der Bauteile.

Lot

Metallische Legierung, die beim Löten aufschmilzt und sich oberflächlich in die zu verbindenden Bauteile einlegiert.
M
Magnesium
Leichtester korrosionsanfälliger Metallwerkstoff beim Fahrradbau. Im Reinzustand silberweiß, oxydiert sehr schnell an Luft und ist in Spänen brennbar. Magnesium wird bei Gabeltauchrohren, Kurbeln usw. meist gegossen. Als Rohmaterial für Rahmen ist es nicht geeignet. Es ist bei gleichem Volumen etwa 34 % leichter als Aluminium.

Mehrgelenker

Rahmenverbindungen bei Federsystemen. Gängig sind Zwei- und Viergelenker.

Messerspeichen/Säbelspeichen

Allgemeinbegriff für flachgedrückte, aerodynamische Speichen
N
Nabe
Mittelteil des Laufrades, welches sich um eine Achse dreht und durch die Speichen mit der Felge verbunden ist.

Nabenschaltung

Im Gegensatz zur Kettenschaltung befindet sich die Übersetzungsmechanik innerhalb des Nabenkörpers und ist somit vor Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt.

Nachlauf

Versatz des Aufstandpunktes des Vorderrades zur verlängerten Mittelachse des Steuerrohres. Ein langer Nachlauf bringt eine bessere Richtungsstabilität bei hohen Geschwindigkeiten, ein kurzer Nachlauf erhöht die Wendigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Nieten

Durch Einpressen eines Nietstiftes hergestellte Verbindung von Bauteilen in fester oder beweglicher Form. Am Bike meist bei Ketten zu finden.

Nippel

Kurzbezeichnung für Speichennippel. Schraubbare Verbindung von der Felge zur Speiche, meist aus Messing oder Alu.
O
Oberrohr
Das obere Rohr im vorderen Rahmendreieck, das die Verbindung des Steuerrohrs mit dem Sattelrohr ergibt. Die Oberrohrlänge ist entscheidend für die Sitzposition

Octalink

Keilverzahnungssystem an Tretlagern. Zwei Hauptversionen (V1 und V2) werden unterschieden, die nochmals leicht unterschiedliche Keilverzahnungsmuster aufweisen können.

Oversized

Bezeichnung für dünnwandige Rohre mit größerem Rohrdurchmesser. Vor allem Aluminium-Rahmen erhalten durch diese Maßnahme eine erhöhte Steifigkeit.
P
Patent-Klemmung
Sattelklemmung und Verstellung nur durch eine Schraube.

Patronen-Innenlager

Lagereinheit, bei der sämtliche Bauteile inkl. der Achse in einer Einheit zusammengefasst sind. Sie sind weder reparabel noch einstellbar, jedoch sehr gut gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung geschützt.

Protectoren

Knie- und Ellenbogenschützer, mit Brust/Rücken und Schlüsselbeinschutz, wird vorwiegend im Downhill eingesetzt.

Pulverbeschichtung

Umweltfreundliche und besonders schlagfeste Korrosionsschicht als Ersatz für die herkömmliche Nasslackierung. Elektrostatisch auf Rahmen oder Bauteil aufgebrachte Kunststoffplättchen (Pulver) werden im Ofen bei 120 – 180 Grad zusammengeschmolzen.
R
Radialspeichung
Ursprüngliche Einspeichart, bei der sich die Speichen, Nabe und Felge in direkter Linie befinden.

Radstand

Abstand von Laufradachsmitte des VR zu Laufradachsmitte des HR. Geringer Radstand erhöht die Wendigkeit. Langer Radstand sorgt für Laufruhe.

Rahmen

Gestell eines Fahrrades aus unterschiedlichen Materialien und diversen Formen.

Rahmen-Material:

Aluminium
leichtes Edelmetall mit guter Wärme- und elektrischer Leitfähigkeit. Das im Reinzustand sehr weiche und leicht verformbare Leichtmetall lässt sich erst durch Legieren mit anderen Metallen im Fahrradbau einsetzen und ist der häufigst angewandte Werkstoff im Rahmen- und Teilebau.
Stahl
metallische Legierung mit Hauptbestandteil Eisen und Kohlenstoff, wobei der Kohlenstoffanteil im Allgemeinen kleiner ist als 2 %. Vorteile des Stahlrahmens sind eine hohe Festigkeit, der Preis und die Haltbarkeit des Materials, größter Nachteil ist die Korrosionsanfälligkeit.
Carbon
Werkstoffbezeichnung für als Faserverbundbauweise hergestellte Bauteile, bei denen Kohlefasern das tragende Skelett bilden. Carbonfasern werden technisch durch Verkohlung von Kunststofffasern hergestellt (Erhitzung unter Luftausschluss). Das Material ist nicht sehr steif, aber enorm zugfest, weshalb meist zusätzlich ein extrem dünnwandiges Alu als Trägermaterial eingesetzt wird und die Bauteile aus mehrdirektional verwebten, laminierten Matten hergestellt werden. Es gibt Fertigungsmethoden wie die Monocoquebauweise (einschalig) und gewickelte Rohre in Muffen geklebt. Wichtig ist, dass der Faserverlauf nicht unterbrochen wird.
Titan
Titan ist ein hochwertiges, weiß glänzendes Metall. Es ist leicht, fest, dehnbar, korrosions- und temperaturbeständig. Vorteile sind die Festigkeit, die Korrosionsbeständigkeit und das geringe Gewicht. Nachteile sind der hohe Preis und die Komplexität der Verarbeitung.
Cro-Moly
auch CrMo = Abkürzung für die Stahllegierung Chrom-Molybdän. Aufgrund seiner elastisch dämpfenden Eigenschaften für Hardtail-Rahmen sehr gut geeignet. Durch konfizieren (butted), ovalisieren
und oversize Konstruktion der Rahmenrohre lassen sich auch mit diesem Material stabile und leichte Rahmen verwirklichen.


Rahmen-Verarbeitung:

6000er Aluminium
Als Zusatz werden Magnesium und Silizium verwendet. Die Zugfestigkeit der Sorten 6061 und 6082 liegt etwa bei der Hälfte von denen der 7005/7020er und bewegt sich bei ca. 200-350 N/mm(2). Zu den Vorteilen des recht weichen Alus gehören die sehr gute Verarbeitbarkeit und die gute Korrosionsbeständigkeit. Eine gute Lackierung ist zu empfehlen. Bei der Pulverbeschichtung des Rahmens ist eine schonende Erwärmung nötig, die unter 180 Grad liegen sollte, da der 6061er Alu recht stark mit Gefügeveränderungen auf höhere Temperaturen anspricht. Das ist auch der Grund, wieso diese Legierungen beim Schweißen stark verziehen und in jedem Fall mit kontrollierten Wärmeprozessen ausgehärtet werden sollten. Im Laufe der Zeit härtet das Material selbst noch etwas nach.
7000er Aluminium
Wird mit den Zusätzen Zink, Magnesium und manchmal Kupfer (7075) vermischt (legiert). Die bekannten Sorten haben die Bezeichnung 7020 oder etwas günstiger 7005. Sie sind gut schweißbar, wobei die Schweißnaht im Laufe der Zeit nach- und aushärtet. Die Rahmen sollten mit einer kontrollierten Wärmebehandlung ausgehärtet werden. 7000er Alu ist sehr korrosionsbeständig, sodass eine Hochglanzpolitur mit anschließendem Wachsschutz schon ausreicht. Im Gegensatz dazu ist 7075er Alu, das man bei Komponenten wie Sattelstütze und Lenker findet, praktisch nicht schweißbar und durch elektrochemische Reaktion des Kupferanteils korrosionsanfällig.
Double Butted
Gewichtsminimierende Bauweise von Rahmenrohren ohne Stabilitätsverlust. Dabei verjüngt sich die Innen-Wandstärke zur Mitte des Rohres.

Rahmen-Formen:

Diamantrahmen = Älteste und stabilste Rahmenform, heute auch Herrenrahmen genannt.
Einrohrrahmen   = Rahmen mit tiefem Einstieg
Deeprahmen      = Rahmen mit tiefem und sehr weitem Einstieg
Waverahmen     = Unterrohr mit großem Durchmesser, wie eine Welle geschwungen
Trapezrahmen    = sportiver Unisexrahmen mit Mittelstange


Rapidfire

Spezielle Bauform des Schalthebels von Shimano. Die Schaltvorgänge werden durch Zeigefinger und Daumen vorgenommen.

Reifenwandern

geringfügige Schlupfbewegung zwischen Reifen und Felge, die vor allem bei langen steilen Abfahrten durch Dauerbremsen auftritt. Folge: Der Reifen verschiebt sich etwas, äußerlich erkennbar daran, dass sich das Ventil schräg stellt. Wird bei der Reifenmontage die Innenfläche des Reifens mit Talkpuder behandelt, lässt sich dieses vermeiden.

Ritzel

Bezeichnung der Kettenblätterkombination am Hinterrad. Die Aneinanderreihung der Ritzel ergibt den Zahnkranz oder das Ritzelpaket/Kassette. Austausch nur in Verbindung mit Kette.
S
Sattelrohr
Zentrales Rahmenrohr, zur Aufnahme der Sattelstange. Bei Hardtails mit Diamantrahmen bildet es auch die Verbindungsstelle von Vorderbau zu Hinterbau.

Schaltwerk

Bezeichnung für die hintere Schaltmechanik bei Kettenschaltungen

Schmieden

Verformen von Metallen bzw. Legierungen durch hohen Druck (Pressen, Hammerschläge) bei Raumtemperatur (Kaltschmieden) oder im erwärmten, glühenden Zustand (Warmschmieden). Beim Schmieden richtet sich das Gefüge durch die Schmiedeform nach den Werkstoffkonturen aus und wird nicht wie beim Fräsen oder Drehen unterbrochen. Dadurch ergibt sich eine höhere Festigkeit der Bauteile.

Schrader-Ventil oder Autoventil

Rückschlagventil bei Fahrradschläuchen aus der KFZ-Technik.

Sclaverand-Ventil

schlankes Gegendruckventil für schmale Felgen

Semi-Slicks

Reifen mit dünn eingeprägten Profilrillen im Mittelbereich sowie Schulterstollen im Randbereich. Sehr gute Rolleigenschaften, jedoch nur für trockene, feste Untergründe geeignet. Semi-Grips stellen eine Mischung aus Semi-Slicks und herkömmlichen Stollenreifen dar.

Silikon

Organische Verbindung von Sauerstoff/Kohlenstoff mit Silizium. Ergibt einen dauerelastischen, kälte- und hitzebeständigen, sehr gut haftenden Kunststoff. Wird u.a. als Beimischung in Reifen und als Dicht- und Schmiermittel eingesetzt.

Sitzstreben

Verbindungsrohre zwischen den hinteren Ausfallenden und den Fügestellen von Sattel- und Oberrohr.

Sitzwinkel

Winkel, den das Sattelrohr zur Fahrbahnebene bildet. Die Werte für Mountainbikes bewegen sich zwischen 70 und 74 Grad.

Snakebite

Bezeichnung für zwei genau gegenüberliegende Löcher im Schlauch, ähnlich eines Schlangenbisses. Sie entstehen meist bei starken Schlägen durch niedrigen Luftdruck. Dabei wird der Schlauch zwischen Reifen und Felgenrand eingeklemmt.

Sperrklinken

Drehbar und federnd gelagerte Kipphebel, die eine Bewegung zwischen zwei Gegenständen nur in einer Richtung erlauben. In der Gegenrichtung sperren sie, indem sie in Vertiefungen einrasten. Anwendung am Fahrrad: Freilauf (Nabe)

Steuerrohr

Ober- und Unterrohr verbindendes Rahmenteil, das mit seiner Neigung den Steuerwinkel bestimmt und damit großen Einfluss auf das Fahrverhalten hat.

Steuersatz

Im Steuerrohr eingebrachte Lagerung zur drehbaren Aufnahme des Gabelschaftrohres. Sie besteht aus einem unteren und einem oberen Konus-Lager.

STW-Wert

STW = Stiffness to Weight: Verhältnis von Rahmensteifigkeit zu Rahmengewicht. Je höher der Wert, desto steifer der Rahmen in Bezug auf sein Gewicht.
T
Teflon
Auch PTFE Harze. Durch eine langkettige Carbon/Fluorverbindung besitzt dieser Thermoplast extreme thermochemische Festigkeit, ist sehr druckstabil und verschleißfest. Wird bei Gleitlagerungen, Bowdenzügen und in Schmiermittel angewandt.

Tiefbettfelge

Einfache Felgenform mit U-Profil für Drahtreifen

Traktion

Bezeichnung für die Haftung der Reifen zum Untergrund.

Tretkurbeln

Auch Kurbelgarnitur oder Kurbel genanntes Hebelwerk, das auf der Tretlagerachse verkeilt wird. In die rechte Tretkurbel ist ein Kurbelstern integriert, auf den 1 – 3 Kettenblätter montiert werden, die per Kette den Antrieb des Fahrrades bewirken. Standardlänge im MTB-Bereich: 170/175 mm

Tretlagergehäuse

In einfacher Ausführung quer zur Fahrradlängsachse liegendes Rohr, in dem das Tretlager untergebracht ist.

Tretlagerschale

Ins Tretlagergehäuse eingeschraubte Lagerschalen für die Fixierung des Tretlagers.

Tretlager

Im Tretlagergehäuse eingebaute Lagerung für den Kurbelantrieb des Fahrrades, auch Innenlager genannt.

Tubeless

Schlauchloses Reifen/Felgensystem
U
Übersteuern
Zu weit ausgeführter Lenkeinschlag aufgrund geringer Lenkkräfte, kurzem Radstand, steilem Steuerwinkel oder zu hohem Reifendruck

Umwerfer

Vordere Schaltmechanik bei Kettenschaltungen, das den Wechsel der Kette von einem Kettenblatt auf andere vornimmt.

Unterrohr

Rahmenrohr, dass das Tretlagergehäuse mit dem Steuerrohr verbindet
V
V-Brake
Moderne, wirkungsvolle Bauform und Erweiterung der Cantilever-Bremse
W
Wartung
Überprüfung des technischen Zustandes eines Fahrrades durch einen Fachmann. Wartungen werden von Herstellern im Zuge der Garantie vorgeschrieben.
X
Xenon
Edelgas – allgemein bei Beleuchtungskörpern eingesetzt
Y
Y-Rahmen
Rahmenbauform
Z
Zahnkranz
Bezeichnung für das hintere Ritzelpaket/Kassette

Zentrieren

Nach dem Einspeichen der Felge muss diese durch systematisches Spannen der einzelnen Speichen mittig zur Radflucht sowie zentrisch und schlagfrei ausgerichtet werden.

Zoll

Deutsche Bezeichnung für das englische Längenmaß Inch. 1 Zoll = 25,4 mm